Artikel 1951

Das Predigerseminar Nürnberg

Als das Predigerseminar unserer Landeskirche nach dem Ende der Kriegshandlungen im Jahre 1945 wieder eröffnet wurde, musste man für den Seminarbetrieb zunächst im Hause des Martin-Luther-Bundes in Erlangen eine Zuflucht suchen, da die Gebäude in Nürnberg weitgehend zerstört waren. Das Predigerseminar, das eine verhältnismäßig junge Geschichte hat, wurde im Jahre 1922 gegründet. Seine wesentlichen Aufgaben liegen in der Vorbereitung des angehenden Geistlichen auf den praktischen Gemeindedienst. Es soll gewissermaßen eine Zwischenstation sein, zwischen den Jahren des Studiums an der Universität und der dann beginnenden Tätigkeit in einem Amt unserer Kirche, als Vikar, Katechet oder in einem besonderen Dienst wie etwa der der Inneren Mission. Neben dieser so bedeutsamen Aufgabe der Vermittlung zwischen der Wissenschaft und der Praxis hat das Predigerseminar noch den Sinn, den Kandidaten in eine Lebensgemeinschaft zu stellen, aus der heraus beständige Freundschaften der jeweiligen Kursteilnehmer immer wieder zu fruchtbarem Gedankenaustausch über die oft so schweren Probleme und Aufgaben führen. Regelmäßig in den Sommerferien werden seit 1946 Ferienkurse für ehemalige Seminaristen abgehalten, für die die Anfragen lange Monate vorher eingegangen sind.

Der erste Rektor des Nürnberger Predigerseminars war unser Landesbischof D. Hans Meiser, sein Nachfolger wurde der jetzige Kreisdekan des Kirchenkreises Nürnberg D. Julius Schieder. An seiner Stelle trat 1935 der leider im vergangenen Jahr tödlich verunglückte D. Gerhard Schmidt, zuletzt Professor für praktische Theologie an der theologischen Fakultät der Universität Erlangen. Seit 1945 wird es von Rektor Hermann Dietzfelbinger geleitet, dem es auch zu danken ist, dass die Gebäude in Nürnberg wieder bewohnbar gemacht, 1948 bezogen werden konnten.

Artikel aus: Das Fenster, München Nr. 2 vom 18.5.1951, Jg. 4, EBZ München

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